USA-Austausch - unsere Austauschschüler sind zurück!
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10 Schülerinnen und 4 Schüler unserer IGS besuchten in der Zeit vom 13.02.2019 bis 10.03.2019 die USA im Rahmen unseres Austauschs mit unseren Partnerschulen Station Camp High, Gallatin und der Hendersonville High, Hendersonville in Tennessee, wo jeder von uns vorübergehend ein neues Zuhause in einer Gastfamilie finden durfte. Diese Schüleraustauschbegegnung wurde (u.a.) aus Mitteln des “German-American Partnership Program“ (GAPP) des Auswärtigen Amts gefördert und durch den Pädagogischen Austauschdienst (PAD) des Sekretariats der Kultusministerkonferenz unterstützt. Dies war nach 2018 der zweite Austausch mit unseren amerikanischen Freunden und auch die diesjährige Gruppe bestieg voller Vorfreude das Flugzeug.
Doch bevor es für jeden einzelnen von uns in ein neues Alltagsleben innerhalb einer amerikanischen Gastfamilie ging, verbrachten wir zur Einstimmung erst einmal drei gemeinsame Tage in Atlanta. Zum Einen, um uns als Gruppe näher kennenzulernen, und zum Anderen, um die aus dem Englischbuch bekannten Sehenswürdigkeiten Atlantas einmal aus der Nähe zu betrachten.
Nach einem 10-stündigen Flug in Atlanta angekommen, machten wir uns freudig und hungrig auf den Weg durch das dämmernde Atlanta in Richtung eines typisch amerikanischen Diners. Wir staunten nicht schlecht, als uns für unsere Verhältnisse, übergroße Portionen mit Hamburgern, Sandwiches und Pommes Frites serviert wurden. Es war köstlich und genau der richtige Start für unsere bevorstehende Zeit. Danach ging es mit vollem Bauch und tiefer Müdigkeit wieder zurück ins Motel, in der Hoffnung, trotz Zeitumstellung gut schlafen zu können.
Am nächsten Morgen besuchten wir die Atlanta CNN Studios, dem Hauptquartier von Amerikas erstem Nachrichtensender. Auf einer 50-minütigen Tour bekamen wir Einblicke in das Gebäude mit seinen Büros, High-Tech-Spezialstudios sowie in die Arbeit der Korrespondenten und Produzenten. Mit einem Erinnerungsfoto im Rucksack verbrachten wir daraufhin unsere Mittagspause in dem großen Food Court innerhalb des Hauptquartiers und genossen die ersten Sonnenstrahlen in der Mitte des Centennial Olympic Parks.
Dieser Park liegt direkt neben CNN und bot uns allen die Gelegenheit, die bis jetzt gesammelten Ereignisse auf uns wirken lassen zu können. Eine gemeinsame Runde „Werwolf“ rundete die Mittagspause ab, wonach wir das nahe gelegene Firmen-Museum „World of Coca-Cola“ ansteuerten. Das 1990 eröffnete Museum der Coca-Cola Company gab uns Einblicke in die Geschichte der Marke und des Designs, zeigte, wie die Abfüllung funktioniert, überzeugte durch Videoanimationen und ließ letztendlich jeden von uns die verschiedensten Getränke dieser Marke rund um den Globus probieren.
Früh am nächsten Morgen ging es dann los in das historische Zentrum Atlantas, dem Martin Luther King Jr. National Historical Park, der zu Ehren des Lebens Martin Luther Kings erbaut wurde. Hier war unsere erste Station das Martin Luther King Visitor Center, in dem uns eine eindrucksvolle Ausstellung über das Leben und Wirken Martin Luther Kings sowie der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung erwartete. Tief berührt ging es weiter in das Geburtshaus von Martin Luther King Jr.. Dieses machte die Geschichte noch erfahrbarer, insbesondere durch die umfangreiche Führung eines National Park Service Rangers, der uns zudem ein Sprachbad des amerikanischen Südstaatenslangs bot. Abgerundet wurde unser historisch bedeutsamer Vormittag durch den Besuch der Grabstätte von Martin Luther King Jr. und seiner Frau Loretta Scott King im King Center, welches Loretta Scott King zu Ehren ihres Mannes nach seinem Tod eröffnete.
Um diesen imposanten Einblick in die Geschichte Atlantas richtig verarbeiten zu können, freuten wir uns über ein ausgiebiges Mittagessen in einer alten aber doch hochmodern renovierten Markthalle „The Merchant“. Hier gab es alles, was das Herz begehrte und wir schmiedeten neue Pläne für den Rest des Tages. So kam es, dass die eine Hälfte sich in die Mercedes-Benz-Arena innerhalb der Stadt aufmachte und die andere Hälfte sich dafür entschied, das verrückte Hippie-Viertel `Little 5 Point` mit seinen vielen bunten Läden zu erkunden. Da dieser Tag komplett zu Fuß gestemmt wurde, staunten wir am Abend nicht schlecht, als unsere Handys uns die enorme Kilometeranzahl 17 anzeigte. Doch auch das hinderte uns nicht daran, am Abend noch einmal richtig das Zentrum der Stadt Atlanta zu erkunden und die Vielzahl der Lichter einzelner Gebäude, des Riesenrads und insbesondere der olympischen Ringe zu genießen. Bei gutem Essen und vielen Erfahrungsberichten der vergangenen Tage beendeten wir unsere gemeinsame, wunderschöne Zeit in Atlanta und stimmten uns auf den kommenden, spannenden Tag ein.
Am Samstag wurden unsere Schülerinnen und Schüler dann von den Gastfamilien abgeholt, um ihnen für die nächsten drei Wochen ein liebevolles Zuhause sowie einen tieferen Einblick in die amerikanische Kultur zu ermöglichen. Die Nervosität stieg, denn schließlich lernten alle Schülerinnen und Schüler ihre Gastfamilien nun persönlich kennen. Nachdem erste Barrieren überschritten wurden, ging es auch direkt los. Ein langes Wochenende bot die Möglichkeit für erste Ausflüge mit den Familien und so wurden Ziele wie Washington D.C., Disney World in Orlando, Charleston, Asheville und Chattanooga angesteuert. Es waren weitere Highlights auf der großen Reise, welche die Möglichkeiten boten, die Gastfamilien richtig kennenzulernen und die wunderschöne Landschaft der USA zu genießen.
Nach dem langen Wochenende trafen sich dann alle in Gallatin bzw. Hendersonville wieder, die Welcome-Party stand auf dem Plan. Bei diesem Wiedersehen wurden verschiedenste Erfahrungen ausgetauscht und alle waren schon ganz gespannt auf den ersten Schultag. Mittwochs ging es dann auch los: der erste Schultag an einer amerikanischen High School stand an! Acht unserer Schüler besuchten die Station Camp High in Gallatin, Sechs Schüler die Hendersonville High in Hendersonville.
So bot der Besuch der High Schools eine Vielzahl an aufregenden Momenten. Das Betreten einer amerikanischen High School vermittelte ein wenig das Gefühl, Teil eines amerikanischen Films zu sein. Die langen Flure mit Schließfächern, die Klassenräume, die Cafeteria, die Sportanlagen: all dies sah aus wie im Film und es war ein überragendes Gefühl, ein Teil der Schule zu werden.
Unsere Schülerinnen und Schüler lernten nun die verschiedensten Unterrichtsfächer kennen: zum Einen waren dies klassische Fächer wie Mathematik, Englisch, Biologie oder Chemie. Besondere Spannung boten aber auch Fächer, welche wir in Deutschland nicht zu bieten haben. Fächer wie Songwriting, Photography, Psychology, Criminal Justice oder ROTC sind an deutschen Schulen nicht zu finden und wurden entsprechend von unseren Schülern gerne und regelmäßig besucht.
Ganz besonders in Erinnerung bleiben werden die verschiedenen Ausflüge. Der erste Ausflug der gesamten Gruppe war ein Tagesausflug nach Nashville. Hier standen ein Konzertbesuch, eine Stadtführung sowie der Besuch des Tennessee State Museums auf dem Plan. Abgerundet wurde der Tag durch den Besuch eines Basketballspiels der College-Mannschaft der Belmont University.
Weitere Ausflugsziele waren die gastgebenden Städte Gallatin und Hendersonville. Gallatin bot mit seinem historischen Ortskern viele Möglichkeiten: kleine Einkaufsläden, Cafés oder geschichtsträchtige Gebäude. Der anschließende Filmabend im Palace Theatre, einem Filmtheater aus den 1920er Jahren, gab dem Tag einen humorvollen Abschluss. Auch Hendersonville hatte mit einer Besichtigung des Rock Castle, einer alten Plantage, einer Bootstour auf dem Cumberland River und dem abschließenden Pizzaessen einige Highlights zu bieten.
Ein sehr wichtiger Bestandteil der Reise war es, neue Beziehungen zu den gastgebenden Schülerinnen und Schülern und deren Familien aufzubauen. So wurden weiterhin viele aufregende Ausflüge gemacht, gesellige Abende verbracht und Beziehungen vertieft. Ein Teil einer amerikanischen Familie zu sein verschafft Einblicke, welche sich nur durch einen solchen Austausch ergeben und unsere Schüler können nun sagen, auch eine amerikanische Familie zu haben, zu der sie immer wieder zurückkommen können.
Am Ende waren die knapp Vier Wochen dann schnell wieder vorbei, zu schnell. Nach einem tränenreichen Abschied am Flughafen Nashville brachte uns das Flugzeug wieder zurück nach Deutschland.
Nun erwarten alle voller Vorfreude den Gegenbesuch unserer amerikanischen Freunde, um diesen einen ebenso unvergesslichen Aufenthalt hier in Ingelheim zu bereiten. Unsere Gäste werden am 20. Mai eintreffen und knapp Vier Wochen an unserer Schule und in den Gastfamilien verbringen und werden dann ebenso von sich behaupten können, ein Teil einer deutschen Familie geworden zu sein.
(Frau Dietrich, Frau Bruch-Erfurth & Herr Rohmann)