Besuch der Gedenkstätte Osthofen

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Besuch der Gedenkstätte Osthofen

Nachdem die jetzigen 10er wegen des 2. Lockdowns den Ausflug zur Gedenkstätte in Osthofen versäumt hatten, konnten sie dies Anfang November nachholen.
Im GL/OL-Unterricht wurden alle ein wenig auf diesen Ausflug vorbereitet und jedem war bewusst, dass es sich hier nicht um einen Klassenausflug in lockerer Atmosphäre handelt, sondern dass es um die Begegnung mit einem der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte geht.
Frühmorgens fuhren jeweils zwei Klassen mit dem Bus gen Süden, um dann etwa vier Stunden auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers zu verbringen.
Dies fand in Begleitung kompetenter junger Leute statt, die interessante Vorträge hielten und alle Fragen beantworten konnten. Hier erfuhren wir, dass Osthofen nicht als Vernichtungslager, sondern als Abschreckung für politisch Verfolgte galt. Insofern sah man keine Verbrennungsöfen, aber dafür beispielsweise die nüchterne und kalte Schlafhalle.
Außerdem konnte man das Außengelände besichtigen, auf dem die Gefangenen täglich antreten mussten und zur (meist sinnlosen) Arbeit eingeteilt wurden.

Zudem gab es in den Innenräumen eine interessante Ausstellung, die sich mit der Rolle der Bevölkerung während der Jahre 1933-45 beschäftigt.
Dazu wurde zunächst ein erschütternder historischer Film gezeigt, in dem zwei Jugendliche öffentlich gedemütigt wurden, weil Beziehungen zwischen einer Polin und einem Deutschen von den Nazis verboten worden waren. Im Film konnte die überwiegend begeisterte Bevölkerung beobachtet werden, die diese Maßnahme offensichtlich eher als Sensation mit Begeisterung verfolgte.
Anschließend ging es u.a. um die Frage, wie manche Situationen anders gelaufen wären, wenn es mehr mutige Bürger gegeben hätte, die den Gedemütigten geholfen hätten. Hierzu konnte man mutige und konkrete Beispiele in der Ausstellung finden. Das Erzählen von Einzelschicksalen über Inhaftierte (zwei Personen gelang übrigens die Flucht aus Osthofen) machte jedem klar, wie brutal die Nationalsozialisten ihre Anschauungen und Gesetze durchsetzten.

In diesem Sinne konnte jeder seine eigenen Eindrücke mit nach Hause nehmen und die meisten waren der Meinung, dass es ein lohnenswerter Ausflug gewesen ist!

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